Teilen ist gut, aber verdienen ist besser!

Einen Gegenstand von jemandem zu benutzen ohne etwas dafür zu zahlen ist ein schöner Gedanke. Doch entspricht das überhaupt noch der Realität?

Die Sharing Economy boomt. Fast wöchentlich erscheinen Zeitungsmeldungen über neue innovative Unternehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell die konventionelle Wirtschaft durchrütteln wollen. Die Digitalisierung ist dabei ein willkommener Helfer. Apps und Online-Plattformen vereinfachen die Kommunikation zwischen den Parteien und bringen Anbieter und Nachfrager zusammen. Die Sharing Economy steht für schonenden Ressourcenumgang und soziale Aspekte. In der Realität sieht dies jedoch komplett anders aus.

Mehrere Milliarden wert

Welche Organisationen kommen Ihnen als erstes in den Sinn wenn Sie an Sharing Economy denken? Uber und Airbnb? Beide Unternehmen ermöglichen das Teilen, beide stammen aus der Tech-Stadt San Francisco und beide sind mehrere Milliarden Dollar wert. Gerade letzte Woche sicherte sich Uber vom Saudi Arabischen Staatsfond 3.5 Mia. Dollar Risikokapital. Kann man dabei wirklich noch von Sharing – gemeinschaftlichem Teilen und sozialen Aspekten sprechen?

It's all about the money!

Es geht schlussendlich doch nur ums Geld. Nicht nur für die Betreiber, sondern auch für die Nutzer. Es überleben jene Plattformen, welche den Nutzern eine Kommerzialisierung ihres Angebots ermöglichen. Ein gutes Beispiel ist Couchsurfing.com. Bei seiner Lancierung ein innovatives Projekt und sehr erfolgreich, doch durch das Aufkommen von Airbnb hat die Plattform stark an Bedeutung verloren. Wer bietet seine Couch schon gratis an, wenn man sich noch etwas dazuverdienen kann?

Ich will nicht sagen, dass die Sharing-Community tot ist. Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass klassische Sharing-Ansätze nur im kleinen Rahmen funktionieren. Sobald sich mit etwas Geld verdienen lässt, wird dies auch gemacht. Frei nach dem Motto: «Teilen ist gut, aber verdienen ist besser.»