Sollten wir Mineralwasser trinken?

Ich bin zu Gast bei Freunden, bestelle ein Mineralwasser an einem Konzert oder studiere die Getränke-Karte in Restaurants, fast überall das gleiche Bild: Evian, Vittel, San Pellegrino… Mineralwasser soweit das Auge reicht, meistens noch ausländische Marken. Auch die NZZ berichtete erst kürzlich: „Schon jede zweite Flasche aus dem Ausland.“ (NZZ, 2016) Aber ist der Konsum von Mineralwasser ökologisch und nachhaltig vertretbar?

Laut einer Studie anlässlich des Weltwassertages sicher nicht. Zwischen 90 und bis zu 1000 mal ökologischer wäre das sogenannte „Hahnenburger“, sprich Leitungswasser. Hauptgrund dafür ist der Transport, desto weiter her das Wasser kommt, umso schlimmer. Auch Verpackung und Kühlung des Mineralwassers führen zu einer schlechteren Ökobilanz.

Die nackten Zahlen zeigen das Ausmass dieses Desasters:

Hinzu kommt der moralisch verwerfliche Aspekt. Während wir hier das von Nestlé vertriebene Mineralwasser für teures Geld kaufen, pumpt der Riesenkonzern das Wasser in Drittweltländern günstig ab, während die dortige Bevölkerung Durst leidet.

Ich mag Mineralwasser, vor allem zum Essen bevorzuge auch ich kohlensäurehaltiges Mineralwasser. Ich werde jedoch von nun an mehr darauf achten, von wo das Wasser kommt und versuchen, noch mehr Leitungswasser zu trinken. Denn ich wusste nicht, wie gravierend die Lage sowohl ökologisch als auch ethisch ist. Meiner Meinung nach sind Vorschriften übertrieben, aber ich fände es wichtig, wenn wir alle uns ein wenig mehr Gedanken zu diesem Thema machen. Schlussendlich tut man nicht nur der Umwelt was Gutes, wenn man Leitungswasser trinkt, sondern auch seinem Geldbeutel.

http://www.neopresse.com/essenundtrinken/nestle-wasser-muss-kosten-es-ist-kein-menschenrecht/

https://netzfrauen.org/2017/04/12/aethiopien-nestle/

https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/mineralwasser-schon-jede-zweite-flasche-aus-dem-ausland-ld.117136

https://www.swissinfo.ch/ger/hahnenwasser-bleibt-unschlagbar/5081146